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Redlich geschriebener Brief eines unredlichen Menschen

Stuttgart, den 06.12.2013

Lieber Leser,

untenstehend möchte ich den Tagesablauf eines Mannes veröffentlichen, der mir diesen per elektrischem Brief übersandt hat. Ich möchte dringend darauf hinweisen, dass nur moralisch gefestigte Personen diesen Tagesablauf durchlesen sollten - wie Sie sofort sehen werden ist dieser Mensch sehr unredlich: Er benutzt den kommunistischen Feuerfuchs-Brauser, geht ins unredliche Körperbauer-Studio, hört scheußliche Krachmusik und kokettiert diabolischerweise sogar mit dem anderen Geschlecht! Da diese Person jedoch offenbar die diabolischen Anglizismen strikt vermeidet, veröffentliche ich hier diesen Tagesablauf als Musterbeispiel für redlich verfasste Texte. Natürlich könnten Sie dafür auch meine redliche Heimseite heranziehen, allerdings zeigt dieser Text noch etwas sehr gut auf: Im Vergleich zu redlichen Menschen wie mir begegnen unredliche Menschen in ihrem Tagesablauf viel mehr diabolischen Anglizismen! Hier jedenfalls der Tagesablauf:

Der Tag war bis jetzt richtig unbefriedigend: Als ich mit meinem Knieoberseitenrechner mittels der Telekommunikation-auf-Leine-Weichware ins Zwischennetz ging und die Seite der Weichwaren-Firma von Herrn Wilhelm Tore aufrief, gab ich in meinen Feuerfuchs-Brauser ein:
ütüp://wwg.winzigweich.kom (ütüp = Über-Text-Übertragungs-Protokoll; wwg = weltweites Gewebe, kom = kommerzielle Seite).
Komischerweise erzeugte dies jedes Mal eine Fehlermeldung - dabei hat mich die Weichware von Herrn Tore einige Europa gekostet! Ich überlegte mir, ob ich nicht einen elektrischen Brief an gewebemeister@winzigweich.kom schreiben und auf das Problem aufmerksam machen sollte, beschloss dann jedoch, von der Leine zu gehen und die Heissleine im Winzigweich-Anruf-Zentrum anzurufen - wenn ich schon nicht auf deren Heimseite komme, sollen die mir doch wenigstens am Telefon erklären, wie ich eine Tabelle, die ich mit Winzigweich-Exzellent erzeugt habe, in meinen Winzigweich-Wort-Text einfügen kann. Der Anruf-Agent konnte mir auch gleich weiterhelfen, und sagte mir, über welche Herunterzieh-Speisekartenfelder ich das bewerkstelligen könnte. Durch einen Doppel-Schalt mit meiner Maus schloss ich die Aktion ab, und schon hatte ich die Tabelle in den Text eingefügt! Mit der Maus arbeite ich wirklich gerne - die ist viel praktischer als ein Freudenstab, der nur für Aktions- oder Spring-und-Renne-Spiele auf der PD (= persönliche Datenverarbeitungsmaschine) taugt! Bei meinem alten Notizbuch - dem IGM Denk-Polster (IGM = Internationale Geschäfts-Maschinen) war ich leider immer auf den Verfolgungs-Ball, sowie ein Berührungs-Polster angewiesen gewesen, aber mit der Maus arbeite ich immer noch am schnellsten. Ich fragte den Anruf-Agenten noch, warum ich die Winzigweich-Heimseite mit meinem Feuerfuchs-Brauser nicht aufrufen konnte. Er riet mir daraufhin, im Zwischennetz einen Herunterlad' der neuesten Aufdatierung des Winzigweich-Zwischennetz-Erkunders zu machen. Ich solle einfach auf die Winzigweich-Heimseite gehen, fände dort die Verknüpfung zum entsprechenden Netz-Platz, und wenn ich Probleme hätte, könnte ich dort auch die HGF-Seite (= häufig gestellte Fragen) aufrufen oder im Auf-Leine-Geschwätz mit einem Mitarbeiter der Winzigweich-Aufleine-Unterstützung reden. Dies half mir jedoch nicht weiter: Nachdem ich nochmals - dieses mal mit der AAL-Weichware (= Amerika auf Leine) - die Verbindung ins Zwischennetz hergestellt hatte, erhielt ich nach meinem Versuch, die Gewebe-Seite von Winzigweich aufzurufen, erneut die obenstehende Fehlermeldung. Daraufhin rief ich erneut die Winzigweich-Heissleine an und schilderte mein Problem. Der Anruf-Agent fragte mich, ob sich vielleicht ein Virus auf meiner PD eingeschlichen hätte, der einige Funktionen des Fenster-Betriebssystems durcheinandergebracht habe. Da ich jedoch eine Feuerwand auf meinem Rechner habe, die sämtliche Spionageware, 0900-Wähler, Viren und Werbeware von meinem Rechner fernhält, konnte ich dies glücklicherweise verneinen. Der Anruf-Agent schlug daraufhin vor, mir eine KS (Kompakt-Scheibe) mit der neusten Aufdatierung des Winzigweich-Zwischennetz-Erkunders, sowie dem Dienstleistungs-Paket 2 des Fenster-Betriebssystems zuzusenden. Ich fragte ihn, ob auf der KS auch die neuste Version des Oper-Brausers enthalten sei, was er leider verneinte. Ich hoffe jetzt, dass ich mit meinem Knieoberseitenrechner wieder ins Zwischennetz gehen kann, sobald ich die KS eingespielt habe.

Jetzt sitze ich zu Hause, und weiss nicht, was ich heute Abend unternehmen soll. Ich schalte das Radio ein und erfahre, dass der eingestellte Sender "Schlag-Radio Antenne-1" heißt. Ich frage mich, ob ich seit Jahren einen Sado-Maso-Sender höre - bei so etwas wundert mich überhaupt nicht mehr, wenn die Zehnalter von heute immer gewalttätiger werden!

Um etwas soziales Ingenieurwesen zu betreiben, schicke ich mit der Gewitzt-Telefon-Anwendung "Was ist Anwendung?" eine Nachricht an meinen Kumpel Frank und frage, ob er mit mir nicht heute Abend in ein Kaffee oder eine Hahnenschwanz-Trinkhalle gehen will. Er KMDt (KMD = KurzMitteilungsDienst) zurück, das mit der Hahnenschwanz-Trinkhalle höre sich gut an, und wenn wir uns sowieso schon treffen, könne ich ihm auch gleich die neusten Schläge aus den Musik-Tabellen per Blauzahn-Schnittstelle auf sein Handtelefon überspielen. Wir verabreden uns per Gesichtsbuch für 21:00 Uhr in der Beinahe-Essen-Gaststätte "Brötchen-König".

In diesem Moment werde ich durch einen kalten Anruf eines Anruf-Agenten der Deutschen Telekommunikationsfirma unterbrochen. Er meint, ich würde immer noch im Anruf-Basis-Tarif telefonieren, dabei sei doch der Anruf-Komfort-Tarif viel günstiger. Den könne ich jedoch nur nehmen, wenn ich meine Vor-Auswahl bei Freinetz stornieren und zurück zur Deutschen Telekommunikationsfirma wechseln würde - dies hätte dann noch den zusätzlichen Vorteil, dass ich einen günstigeren Tarif für meine Zwischennetz-Verbindungen mit ihrer Tochterfirma Telekommunikation-auf-Leine bekommen könnte. Außerdem könne ich Freinetz weiterhin mittels Anruf-per-Anruf nutzen. Ich lehne mit der Begründung ab, dass ich sowieso zu NetzKöln wechsen möchte, deren Tarif "Doppel-Flach" noch viel günstiger sei; außerdem hätten die einen sehr günstigen DAL-Preis (= Digitale Abonennten Leine) für schnelle Verbindungen ins Zwischennetz.

Bis zum Treffen mit Frank bleibt noch viel Zeit, daher schalte ich meinen Flach-Schirm-Fernseher ein und sehe was im Fernsehen kommt. Auf M-FS (= Musik FernSehen) kommt ein interessanter Bericht über die Sängerin Rosa, die in einem ihrer Lieder mal den ehemaligen Präsidenten der VSA, Herrn Georg Wanderer Busch, kritisierte. Nachdem danach jedoch nur technische Musik, Hausmusik und Hüftenhüpf kommt, schalte ich um auf RFL-zwei (= Radio Fernsehen Luxemburg zwei). Aber auch das dortige Programm ist mit der "Großer Bruder"-Realitäts-Fernsehsendung mehr als langweilig. Also ein Blick in die Fernsehzeitschrift - das Programm heute kann man wohl vergessen. Ich finde nur tägliche Seifen, eine Heranhol-Novelle und Rätsel-Schauen, was mich absolut nicht interessiert. Lediglich die Spät-Nacht-Sprech-Sendung mit der Sprech-Meisterin Anne Will scheint interessant zu sein, aber um die Zeit bin ich schon mit Frank verabredet.

Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass es noch für einen kurzen Ausflug zum Körperbauer-Studio reicht - ich übe jetzt nämlich regelmäßig in der "Geeignetheit-Kompanie". Kurzerhand schnappe ich mir ein Muskelhemd und eine Übungshose, steige in meinen Gewitzt-Straßester und fahre zum Körperbauer-Studio. Mein Übungsleiter schlägt mir vor, mich heute mit ein paar Aufsitzern aufzuwärmen, um anschließend Knirschen durchzuführen. Ich lehne ab und absolviere meine Übungen am Schmetterlings-Gerät und mache anschließend Hantel-Kringel. Währenddessen mache ich Kleingespräche mit einer hübschen Luftfahrtbik-Übungsleiterin. Sie erzählt mir, dass sie letztes Jahr an der "großen Schlucht" in den VSA "Schluchten" betrieben hat und anschließend noch zum weisswasser-flößen und bergfahrraden in den felsigen Bergen war. Darauf stehe ich nicht so: Im Urlaub gehe ich lieber stehsegeln, körperbretten oder Strandsalvenball spielen - und im Winter fahre ich natürlich Schneebrett. Sie erwähnt darauf, dass sie auch Wintersport macht - sie geht gerne Schi fahren; insbesondere mit Schnitz-Schi macht das richtig Spaß, da man damit einfacher um die Kurven gleitet. Daraufhin muss sie leider schon los - schade, denn in ihrem enganliegenden Langnudel-Träger-Oberhemd und den tiefsitzenden Rollbrettfahrer-Hosen, aus denen sogar Ihre Faden-Unterhose herausschaut, sieht sie schon ziemlich geschlechtig aus; gerne hätte ich noch weiter mit ihr kokettiert.

Ich steige noch schnell unter die Dusche, wasche meine Haare mit Haarwaschmittel von "Axt" und stile meine Haare mit Haarsprüh von "Taube". Dann muss ich auch schon wieder los, um Frank bei Brötchen-König zu treffen. Dabei hätte ich jetzt nach dem üben viel eher Lust auf ein belegtes Vereinsbrot bei U-Bahn.

Ich bestelle einen Doppel-Riesen mit Kartoffelstäben und unterhalte mich mit Frank, der nur eine Koka-Kola-Licht und zwei Tun-Nüsse bestellt hat. Frank erzählt mir, dass seine Flug-Fahrkarten des Reisebüros Reise-Überland endlich angekommen seien, nachdem das mit der Zahlung ein Riesen-Problem war! Zunächst war er froh, noch einen günstigen Flugpreis in der Zwischennetz-Buchungsmaschine von Luft-Kanada gefunden zu haben: Lediglich 400 Europa für den Flug in der Ökonomie-Klasse. Jedoch war sein Bankkonto überzogen, so dass er mit seiner Amerikanischen Schnellkarte bezahlen wollte. Leider akzeptiert Luft-Kanada nur die Zahlung per Dieners-Vereins-Karte oder mit der Meisterkarte, so dass er am Schluss doch einen teureren Flugschein bei Britische-Luftwege erstehen musste. Jetzt muss er seinen Flug nach Edmund-Stadt in Albertien (Kanada) mit einer Zwischenlandung in Leber-Schwimmbad (England) durchführen.

Dann suchen wir noch die Hahnenschwanz-Trinkhalle auf. Es läuft angenehme Felsen- und Süßgetränkemusik, so dass wir uns gleich wohlfühlen. Ich bestelle eine Singapur-Schlinge, während Frank sich ein Geschlecht-am-Strand schmecken lässt. Frank erzählt von seiner Arbeit als Kontrollierer im Leserauswahl-Verlag, und dass das Kopfbüro eine Erinnerung verfasst hat, die dazu auffordert, die körperschaftliche Identität zu beachten. Ich winke ab - in unserer Firma herrschen ganz andere Probleme. Wir wären froh, wenn wir das aufgrund der Mager-Leitung um sich greifende "Pöbeln" endlich in den Griff bekommen würden. Bei unserem zweiten Hahnenschwanz - für mich eine "blutige Maria", für Frank lediglich ein "Wachholderschnaps-Grundton" - zeigt mir Frank noch einen Geeignetheit-Bekleidungskatalog und fragt mich, ob ich etwas mitbestellen möchte. Ich suche mir ein minzefarbenes Panzeroberhemd und eine Dehnbarkeits-Ladungshose aus. Frank steht mehr auf hüftige Straßenbekleidung und zeigt mir, welches Fetzenoberhemd und welche Hochschul-Jacke er sich bestellen möchte. Seine Freundin ist dagegen ein kühles Mädchenie, die sich ein enganliegendes T-Hemd und ein Paar Schleicher ausgesucht hat. Schließlich bestellt Frank noch ein Paket kurze Boxer-Hosen, einen Vließpullover und ein Schweisshemd.

Danach schlägt Frank vor, noch in die benachbarte Platt-o-thek zu gehen. Ich winke ab - da ich gestern erst von einer Geschäftsreise aus Indien zurückgekehrt bin, leide ich noch am Düsenflugzeug-Rückstand und bin müde. Außerdem läuft in der Platt-o-thek heute Abend gotische Musik und Wellenmusik, und da steh ich nicht so drauf. Wäre Seelenmusik oder Funkermusik gelaufen, hätte er mich vielleicht noch überzeugen können, aber so will ich einfach nur noch ins Bett. Und so verlassen wir die Trinkhalle nach unserem zweiten Hahnenschwanz, und Frank fährt mich mit seinem Winzig-Böttcher zu den Klängen einer KS (Kompaktscheibe) der englischen Bande "Königin" nach Hause.


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