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SENSATION: Dr. Gscheidle legt sich ein Handi zu!

Stuttgart, den 13.12.2014

Liebe Leser,

ja, Sie haben richtig gelesen - ich habe mir ein sogenanntes "Handi" zugelegt! Dies klingt zunächst unglaublich, war ich doch einer der größten Bekämpfer dieser diabolischen Geräte, welche redliche Leute in der Öffentlichkeit durch ihre garstigen Klingeltöne nerven, Jugendliche verweichlichen und vor allem durch ihre gefährliche Strahlung den Gehirnbrand verursachen. Da ich jedoch ein moderner und aufgeschlossener Mensch bin, war mir klar: Sollte mir jemals ein redliches "Handi" über den Weg laufen, das alle diese Eigenschaften nicht aufweist und gleichzeitig sinnvoll eingesetzt werden kann, werde ich mir ein solches Gerät zulegen!

In einem redlichen Museum fand ich nun ein solches redliches "Handi" - es hat keinen Klingelton, führt nicht zur Verweichlichung des Körpers (im Gegenteil!) und sendet keinerlei gefährliche Strahlung aus, verursacht dementsprechend keinen Gehirnbrand. Es erforderte zwar ein wenig Überredungskunst meinerseits, dem Museum dieses Handi abzukaufen, jedoch war ich schließlich erfolgreich, zumal ich den Kaufpreis als "Spende" deklariert habe und das Handi damit sogar steuerlich absetzen kann!

Nun wollte ich selbstverständlich unseren handiverrückten Jugendlichen zeigen, dass man statt gehirnbrandverursachender Geräte durchaus auch redliche Handis verwenden kann. Ich ging daher von meinem praktischerweise dort gelegenen verkehrswissenschaftlichen Forschungsinstitut auf den Stuttgarter Hauptbahnhof und trug ein Schild bei mir mit der Aufschrift: "Eine Stunde Handi-Nutzung nur EUR 100,--!" - aus meiner Sicht war das ein sehr gutes Angebot, hatte ich doch selbst vor einigen Jahren dem Bundeskanzler, Herrn Angela Merkel, befohlen, aufgrund ihrer Schädlichkeit die Handi-Nutzung mit mindestens EUR 10,-- je Minute zu besteuern, damit diese gefährlichen Geräte nur im äußersten Notfall eingesetzt werden. Und wenn alleine die Steuer auf Handi-Nutzung bereits nach 10 Minuten diesen Betrag ausmacht, war die Nutzung meines redlichen Handis ja sehr billig, was ja auch völlig berechtigt war, denn das redliche Handi ist ja ungefährlich und muss deswegen nicht besteuert werden. Merkwürdigerweise erntete ich bei den meisten Jugendlichen nur ein Kopfschütteln, oder sie lachten mich sogar aus - so eine Frechheit! Selbst eine Senkung des Preises auf EUR 10,-- brachte nicht den gewünschten Erfolg. Da sieht man es: Unsere Jugend ist so dumm, dass sie noch nicht mal die einfachsten Grundrechenarten beherrscht, geschweige denn mit Geld umgehen kann - die zahlen lieber mindestens EUR 600,-- pro Stunde für die Nutzung gehirnbrandverursachender Geräte, als ein Sechzigstel des Preises für die Nutzung eines redlichen Handis!

Zum Glück beobachtete ich nach einer Weile einen dummen Jugendlichen, dessen "Handi" offenbar nicht mehr funktionierte; er meinte, es sei Kot (den Original-Ausdruck gebe ich hier nicht wieder, da er sehr unredlich war), dass sein "Akku schon wieder leer" sei. Daher machte ich diesem Jugendlichen ein besonderes Angebot: Ich erklärte ihm, dass er mein redliches "Handi" für eine Stunde zum Sonderpreis von nur EUR 1,-- nutzen dürfte - unter der Bedingung, dass dies in der ersten Minute mit verbundenen Augen erfolge. Der Jugendliche stimmte zu, und so ging ich mit ihm in mein Forschungsinstitut, wo ich zunächst ein paar meiner faulen Angestellten aus dem Konferenzraum verscheuchte und dann den Jugendlichen dort unterbrachte. Mit einem Geschirrtuch verband ich ihm die Augen und verschwand, um das Handi zu holen und es in betriebsbereiten Zustand zu versetzen.

Als ich in den Konferenzraum mit dem betriebsbereiten "Handi" zurückkam, erklärte ich dem Jugendlichen, ich wollte schon seinen Kommentar zu diesem Gerät bekommen, da ich wissen wollte, wie er die Benutzung dieses redlichen "Handis" im Vergleich zu seinem unredlichen Handi empfinde. Daraufhin gab ich ihm das Handi in die Hand. "Das ist aber schwer", meinte der Jugendliche, "ist das Ding etwa aus Blei?". "Nun, dieses Handi ist eben redlich, so dass seine Benutzung zu einem gestählten Körper fühlt - also eine hervorragende Vorbereitung für das redliche Militär ist", erklärte ich ihm. Daraufhin nahm der Jugendliche testweise das Handi ans Ohr - und ein markerschütternder Schrei war seine Antwort darauf! Er schleuderte das Handi zu Boden, hielt sich beide Hände an Backe und Ohr, riss sich das Geschirrtuch von den Augen und rannte mit den Worten: "Sind Sie verrückt - das ist ja heiiiiißßß..." schreiend aus dem Institut. Schnell nahm ich das Handi vom Boden, das jedoch bereits ein Loch in den schönen Teppichboden gebrannt hatte - so eine Unverschämtheit!

Sie sehen: Unsere heutige Jugend ist bereits so verkommen, dass sie mit redlichen Handis nicht mehr zurecht kommt und offenbar nur noch die schlimmen, unredlichen Geräte verwenden kann. Ich kann das gar nicht verstehen: Meine Zugehfrau murrt zwar gelegentlich etwas über das Gewicht und die umständliche Nutzung des Handis, kommt aber ansonsten sehr gut damit zurecht!

Selbstverständlich möchte ich Ihnen, lieber redlicher Leser, das Aussehen dieses redlichen Handi nicht vorenthalten - Sie finden die Verpackung des Handi unten abgebildet:

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P.S.: Diese redliche Aktion hat übrigens noch ein Nachspiel: Nachdem der Jugendliche frecherweise mit dem Handi ein Loch in den Boden gebrannt und noch nicht mal den vereinbarten Euro Nutzungsgebühr bezahlt hat, wollte ich ihn verklagen, jedoch fehlten mir leider Name und Anschrift dieses Halunken. Glücklicherweise hat sich dies nun geändert: Nachdem die Eltern des Jugendlichen mich unverschämterweise wegen "Körperverletzung" bei der Polizei angezeigt haben (was selbstverständlich hahnebüchener Unsinn ist - ich habe den Jugendlichen noch nicht mal angefasst! Diese Anzeige hat daher vor Gericht selbstverständlich keine Schanze!), habe ich nun den Namen und die Anschrift dieses garstigen Bengels, so dass ich diesem nun eine Rechnung über den neu zu verlegenden Teppichboden (das war im Konferenzraum sowieso mal wieder nötig!), sowie die Handi-Nutzungsgebühr geschickt habe! Selbstverständlich wird dieser Betrag verzinst und eingetrieben, falls dieser freche Bengel nicht bezahlen sollte!


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