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Über die Unredlichkeit und Dummheit von Kindern

Stuttgart, den 18.08.2014

Liebe Leser,

es ist allgemein bekannt, dass unsere heutige Jugend zum größten Teil dumm, unredlich, faul und verweichlicht ist. Leider verstehen einige Zeitgenossen noch nicht, dass das auch auf Kinder zutrifft! Um dies genauer zu illustrieren, möchte ich Ihnen ein Erlebnis schildern, das ich kürzlich in der redlichen Eisenbahn hatte.

Nebensache war, dass ich bereits vor der Abfahrt auf dem Bahnsteig beobachten musste, wie ein unredlicher Jugendlicher mit seinem diabolischen Handtelefon scheußliche Krachmusik von Herrn Jan Verspätung illegal aus dem Internetz herunterlud, woraufhin ich selbstverständlich das Handtelefon beschlagnahmte, mit dem Hinweis, dass seine Eltern es bei mir abholen könnten. Glücklicherweise musste er einen Zug in die andere Richtung nehmen und mein Zug fuhr in diesem Moment ein, denn dieser Bengel begann doch tatsächlich, seine Bande um sich zu versammeln um mir mittels böser Gewalt das zurecht beschlagnahmte Handtelefon wieder abzunehmen - so konnte ich in den Zug fliehen, so dass der Jugendliche mit bösen Flüchen (wofür er sicherlich noch ins Fegefeuer kommen wird!) auf dem Bahnsteig zurückblieb.

Da der Zug unglaublicherweise keine 1.Klasse führte, war ich gezwungen, gemeinsam mit dem Pöbel zu reisen. Ich muss allerdings darauf hinweisen, dass die 2.Klasse mir durchaus nicht unbekannt ist - bei meinen regelmäßigen Fahrausweiskontrollen suche ich selbstverständlich gerade die 2.Klasse auf, da die Erfolgsquote dort deutlich höher ist.

Nun war die Zugfahrt - es ging vom schönen Nagold ins redliche Calw - anfangs eigentlich ganz erträglich. Anfangs saß mir zwar ein unmögliches junges Ehepaar gegenüber, das sich ständig auf ekelerregende Art und Weise küsste, aber nachdem ich dann immer das beschlagnahmte Handtelefon zückte und so tat, als würde ich dies filmen, setzten diese sich gleich weg - zum Glück, denn wenn ich dies noch länger hätte ansehen müssen, wäre mir schlecht geworden! Ich glaube, dies war das erste Mal, dass ich froh war, ein unredliches Handtelefon bei mir zu haben - und ich musste es glücklicherweise nicht mal einschalten, so dass es auch keine diabolische gehirnbrandverursachende Strahlung abgeben konnte! Und so versprach die Zugfahrt doch relativ angenehm zu werden zumal nun die Sitze mir gegenüber frei waren.

Doch dann geschah es - auf einem Unterwegs-Bahnhof kurz vor Calw stieg eine in lächerlichen Regenbogenfarben gekleidete Mutter mit drei Kindern ein - und so nahm das Unheil seinen Lauf! Da der Zug recht voll war, setze man mir die drei Blagen (der Begriff "Blagen" leitet sich übrigens von "Plage" ab) gegenüber, während die Mutter im Gang stehen blieb - selbstverständlich ließ ich mein Gepäck auf dem Sitz neben mir liegen, schließlich halte ich diesen Platz für eventuell zusteigende, redliche Rentner frei, bestimmt aber nicht für irgendwelche dahergelaufenen Montessori-Mütter!

Als die Türen schlossen, sagte die Mutter zu ihren Kindern: "Ich gehe mal kurz aufs Klo - passt auf, jetzt geht's los!" (eine absolut dümmliche Aussage, denn durch das Anfahren des Zuges hätten die Blagen das auch selbst feststellen können - nun ja, offenbar hatte ich es hier mit drei besonders dummen Exemplaren der grundsätzlich schon dummen Gattung "Kind" zu tun), woraufhin die drei Blagen mit lauter Stimme ein schreckliches Lied anstimmten - sie sangen die ganze Zeit "Jetzt geht's los! Spätzle mit Soß'!" und wiederholten dies unzählige Male!

Als Dipl.-Musikexperte konnte ich natürlich sofort feststellen, dass dies eine unmögliche Musik-Darbietung war - redliche Kinder würden stattdessen beispielsweise die schöne Arie des Lohengrin "Nun sei bedankt, mein lieber Schwan" aus der gleichnamigen Wagner-Oper zum Besten geben! Dieses dumme Lied dagegen

  • bestand aus einer Unzahl von Strophen, die jedoch alle gleich lauteten (Text: Siehe oben)
  • hielt die Regel nicht ein, dass jede Strophe auf dem Grundton zu enden hat
  • hatte einen komplett blödsinnigen Text, da dieses schöne schwäbische Gericht überhaupt nichts mit der Abfahrt des Zuges zu tun hat - dieser Zug verfügte ja noch nicht mal über einen Speisewagen!
  • Die Stimmen der Kinder waren absolut katastrophal; kein einziges Mal kam ein redliches Vibrato vor - teilweise trafen sie sogar den Ton nicht richtig!


  • Ein dummes und schlechtes Lied!

    Um dieses unwürdige Schauspiel zu beenden, rief ich laut dazwischen: "Stopp! Hören Sie sofort auf zu singen - dieser Gesang verursacht mir Ohrenkrebs!". Überrascht hörten die Kinder auf, woraufhin ich sie natürlich sofort zurechtwies: "Was singen Sie denn hier für einen Unsinn zusammen? Ein Lied hat auf dem Grundton zu enden - Sie haben aber eine Terz höher aufgehört! Was ist das überhaupt für ein Lied? Wer hat diesen groben Unfug denn komponiert?". Ein kleiner Bengel meinte, dieses Lied sei gar nicht komponiert worden, was ich mit "So ein Blödsinn; irgendjemand wird sich diese Tonfolge und den dümmlichen Text ja wohl ausgedacht haben!" vom Tisch wischte. Daraufhin sagte der Bengel, dann habe er das gerade eben spontan komponiert. "Aha!", maßregelte ich ihn, "und warum komponieren Sie hier so einen Unsinn zusammen? Warum wagen Sie sich überhaupt ans Komponieren heran, wenn Sie davon keine Ahnung haben? Wieviele Strophen hat denn dieses Lied? Welche Liedform? Was hat dieser Text zu bedeuten? Und warum haben alle Strophen den gleichen Text?". Verschüchtert sah das Kind zu Boden, woraufhin ich mir mit: "Antworten Sie gefälligst, frecher Bub!" Respekt verschaffte.

    Verschüchtert meinte der Bengel, er wisse nicht welche Liedform, und der Text sei ihm eben gerade eingefallen. "So eine Frechheit", donnerte ich den Blagen entgegen, "keine Ahnung von Liedformen haben, blödsinnige Texte erfinden, aber das dann "komponieren" nennen und mit diesem Unfug auch noch redliche Fahrgäste belästigen? Und Sie", dabei wandte ich mich an die anderen beiden Kinder, "singen diesen Unfug auch noch mit, obwohl Sie die Töne nicht treffen und offenbar gesanglich völlig untalentiert sind? So eine Frechheit, eine Unverschämtheit und Bodenlosigkeit! Ich bin mir sicher, Sie werden später die größten Versager werden, alle in der Gosse landen und das viel zu großzügige 'Hartz IV' beziehen, das ich von meinen Steuergeldern bezahlen darf - ich hoffe nur, der Kinderfresser holt Sie alle bald, damit die Menschheit künftig von Ihnen verschont bleibt!".

    Daraufhin fingen die Kinder an zu heulen, was mir durchaus Genugtuung verschaffte, denn offenbar waren die Kinder einsichtig. "Lassen Sie gefälligst die Finger von Kompositionen und singen Sie mit Ihren scheußlichen Stimmen nie wieder - Sie sind einfach zu dumm dazu!", beendete ich genüsslich meine Maßregelung. Ich hatte allerdings nicht bemerkt, dass mittlerweile die Mutter vom Abort zurückgekehrt war und mich unverschämterweise ausschimpfte, ich solle gefälligst die Kinder in Ruhe lassen, und was ich mir hier erlauben würde, ihre Kinder so anzufahren. Das brachte mich erst richtig in Rage: "Wer hat denn hier angefangen? Diese unverschämten Bengel und Gören haben viel lauter gesungen, als ich sie zurechtgewiesen habe!", maßregelte ich diese unverschämte Mutter. Sie entgegnete daraufhin, dass das mit dem Gesang doch nicht schlimm sei, und Kinder bräuchten auch mal ihren Freiraum. "Nicht, wenn sie andere Leute damit belästigen, und das haben Ihre Blagen mit diesem miserablen Lied getan - ich bin ja ein äußerst toleranter Mensch, aber wenn Ihre Kinder mir Ohrenkrebs verursachen, ist Schluss mit der Toleranz! Der redliche Herr Johann Sebastian Bach würde sich im Grab umdrehen, wenn er wüsste, wie katastrophal die Musikkenntnisse unserer verzogenen Kinder und Jugendlichen sind - und Ihre Blagen sind ein hervorragendes Beispiel dafür! Und Herr Wolfgang Amadeus Mozart war viel jünger als Ihr unfähiger Bengel, als er bereits ein wunderschönes Menuett und Trio für Klavier geschrieben hat! Wie Sie sehen, haben Sie bei der musikalischen Erziehung ihrer Kinder offenbar alles falsch gemacht, wenn diese meine Ohren mit einem solchen Unsinn beleidigen. Allerdings kommen Ihre Kinder mit diesen schlechten und hässlichen Stimmen sowieso nicht weit... Und dann noch der komplett hirnverbrannte Text! Was haben denn redliche Spätzle mit Soße mit der Abfahrt dieses Zuges zu tun? Können Sie mir das erklären? Ich bin mir sicher, dass Ihre Kinder längst vom Gehirnbrand befallen sind, was mich jedoch bei Ihrer blödsinnigen Wald-Dorf-Erziehung überhaupt nicht wundert - Kinder brauchen Freiraum, so ein Blödsinn! Bekanntlich gehören Kinder wie Hunde mit harter Hand erzogen, damit sie sich zu guten, braven, frommen, fleißigen, erfolgreichen, ehrlichen, redlichen und keuschen Menschen entwickeln! Hätte mein redlicher Neffe Rhabanus jemals so einen Unsinn gesungen, dann hätte mein löblicher Schwager sofort den Rohrstock tanzen lassen, und mein Neffe wäre ihm ewig dankbar dafür!"

    In diesem Moment hielt der Zug in Calw, so dass ich aussteigen musste. Bevor die Mutter zu Wort kam, warf ich ihr noch entgegen: "Und wundern Sie sich nicht, wenn Ihre Blagen später gewalttätige Handtaschenräuber werden, die Sie regelmäßig ausrauben - wer so einen Dummfug zusammensingt, kann nur unredlich, kriminell und böse werden! Vermutlich hören auch Sie nur satanistische Krachmusik - kein Wunder, wenn aus Ihren Blagen nichts wird"! Da mittlerweile auch das unredliche Ehepaar, das sich so widerlich geküsst hatte, mit bösem Blick auf mich zukam, stieg ich schnell aus, da mir diese Übermacht der Unredlichkeit bedrohlich schien - dabei vergaß ich komplett, noch die Fahrausweise der Mutter zu kontrollieren, denn man weiß ja, wozu diese Wald-Dorf-Jünger so fähig sind - wer den Kindern "Freiheit" lässt, nimmt sich bestimmt auch die "Freiheit" heraus, schwarzzufahren! Ich suchte daher sofort ein redliches Kaffee mit schöner Volksmusik auf, um mich bei einem leckeren Kamillentee und einer schönen Streuselschnecke wieder zu beruhigen und mich daran zu erfreuen, dass ich es dieser dummen Mutter und ihren dummen Blagen mal ordentlich gezeigt hatte!

    Sie sehen, lieber Leser, auch Kinder sind absolut dumm und unredlich - diese Attribute sind nicht nur unserer verkommenen Jugend vorbehalten. Wenn Ihnen also ein Kind begegnet, das dümmliche Lieder singt, schmieren Sie ihm am Besten gleich eine - es wird Ihnen ewig dankbar dafür sein, dass Sie es auf sein nicht vorhandenes Talent aufmerksam gemacht haben, so dass es sich künftig - falls vorhanden - auf seine anderen Fähigkeiten konzentrieren kann oder - falls nicht vorhanden - wenigstens eine Karriere als Schrankenwärter oder löblicher Schleifer bei der redlichen Bundeswehr anstreben kann.


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